Mit dem Beginn der Adventszeit verwandeln sich Deutschlands Städte in zauberhafte Winterlandschaften. Die traditionellen Weihnachtsmärkte mit ihren funkelnden Lichtern, dem Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln sind nicht nur bei Einheimischen, sondern auch bei Touristen ein absolutes Highlight. Wir stellen Ihnen die schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands vor.
Nürnberger Christkindlesmarkt
Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist einer der ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Mit seiner Geschichte, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, bietet er ein authentisches Erlebnis deutscher Weihnachtstraditionen. Das Nürnberger Christkind, dargestellt von einem jungen Mädchen mit goldener Krone und weißem Gewand, eröffnet den Markt jedes Jahr mit einem feierlichen Prolog.
Besonders bekannt ist der Markt für seine traditionellen Produkte wie die Nürnberger Lebkuchen, "Zwetschgenmännla" (Figuren aus getrockneten Pflaumen) und handgefertigte Weihnachtsdekorationen. Mit über 180 Holzständen, die den historischen Hauptmarkt füllen, ist ein Besuch des Nürnberger Christkindlesmarkts ein Muss für jeden Weihnachtsliebhaber.
Dresdner Striezelmarkt
Der Dresdner Striezelmarkt ist der älteste dokumentierte Weihnachtsmarkt Deutschlands, dessen Geschichte bis ins Jahr 1434 zurückreicht. Seinen Namen verdankt er dem traditionellen Dresdner Christstollen, auch "Striezel" genannt, einem köstlichen Hefegebäck mit Rosinen, Mandeln und Zitronat.
Highlight des Marktes ist die weltgrößte erzgebirgische Stufenpyramide mit einer Höhe von 14,62 Metern. Besucher können traditionelles erzgebirgisches Kunsthandwerk bewundern, darunter Nussknacker, Räuchermännchen und filigrane Schnitzarbeiten. Der majestätische Hintergrund der wiederaufgebauten Frauenkirche verleiht dem Markt eine besonders festliche Atmosphäre.
Berliner Weihnachtsmärkte
Berlin beherbergt über 70 Weihnachtsmärkte, jeder mit seinem eigenen Charme und Charakter. Einer der beliebtesten ist der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt, eingebettet zwischen dem Deutschen und Französischen Dom. Hier finden Besucher ein hochwertiges Kunsthandwerkangebot und kulinarische Köstlichkeiten in einem stilvollen Ambiente.
Für ein alternatives Weihnachtserlebnis empfiehlt sich der Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg, der vor der imposanten Kulisse des barocken Schlosses stattfindet. Nicht zu vergessen ist der traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem Alexanderplatz mit seiner Eisbahn und dem historischen Riesenrad.
Münchner Christkindlmarkt
Der Münchner Christkindlmarkt auf dem Marienplatz gehört zu den ältesten und größten Weihnachtsmärkten Deutschlands. Vor der beeindruckenden Kulisse des Neuen Rathauses mit seinem gotischen Turm erstreckt sich ein Meer aus Lichtern und festlich geschmückten Ständen.
Ein Highlight ist die täglich stattfindende Musikdarbietung auf dem Balkon des Rathauses. Der Markt ist bekannt für sein traditionelles bayerisches Kunsthandwerk und regionale Spezialitäten wie Lebkuchen, Bratäpfel und natürlich den berühmten Münchner Glühwein.
Kölner Weihnachtsmärkte
Köln bietet mit seinen sieben Weihnachtsmärkten ein vielfältiges Weihnachtserlebnis. Der bekannteste ist der Markt am Kölner Dom, der mit seinem imposanten, 25 Meter hohen Weihnachtsbaum und über 150 Ständen beeindruckt. Die Kulisse des beleuchteten Kölner Doms schafft eine einzigartige Atmosphäre.
Besonders charmant ist auch der "Heinzels Wintermärchen" auf dem Alten Markt und Heumarkt, benannt nach den Heinzelmännchen von Köln. Hier können Besucher auf einer der größten Eisbahnen Europas Schlittschuh laufen oder im "Verzällzelt" (Erzählzelt) traditionellen Kölner Geschichten lauschen.
Rothenburg ob der Tauber Reiterlesmarkt
In der mittelalterlichen Stadt Rothenburg ob der Tauber fühlen sich Besucher des Reiterlesmarkts in eine andere Zeit versetzt. Die historische Kulisse der Stadt, bekannt aus vielen Weihnachtspostkarten, bildet die perfekte Umgebung für einen traditionellen Weihnachtsmarkt.
Der Markt ist nach dem "Rothenburger Reiterle" benannt, einer mythischen Figur, die einst als Bote zwischen Diesseits und Jenseits galt. Heute eröffnet das Reiterle auf seinem Pferd den Markt. Neben traditionellem Kunsthandwerk können Besucher die berühmten Rothenburger Schneeballen, ein lokales Gebäck, probieren und das ganzjährig geöffnete Weihnachtsmuseum "Käthe Wohlfahrt" besuchen.
Tipps für Ihren Weihnachtsmarktbesuch
Beste Besuchszeit: Die meisten deutschen Weihnachtsmärkte beginnen Ende November und enden kurz vor oder an Heiligabend. Um größere Menschenmengen zu vermeiden, empfiehlt sich ein Besuch unter der Woche oder während der weniger belebten Tageszeiten am Vormittag.
Wettervorbereitung: Die deutsche Winterkälte kann durchdringend sein. Warme Kleidung, bequeme Schuhe und eventuell Regenschutz sind ratsam. Ein heißer Glühwein oder Kinderpunsch hilft auch, von innen warm zu bleiben.
Zahlungsmittel: Obwohl immer mehr Stände bargeldlose Zahlungen akzeptieren, ist es ratsam, etwas Bargeld für kleinere Stände oder Pfandgebühren für Glühweintassen bereitzuhalten.
Fazit
Die Weihnachtsmärkte in Deutschland bieten ein einzigartiges Erlebnis, das Tradition, Kultur und festliche Stimmung vereint. Sie sind nicht nur ein Ort zum Einkaufen, sondern auch ein Treffpunkt für Freunde und Familie, um gemeinsam die Vorweihnachtszeit zu genießen. Ein Besuch der deutschen Weihnachtsmärkte ist definitiv ein unvergessliches Wintererlebnis, das die Magie der Weihnachtszeit in ihrer vollen Pracht zeigt.
